Bis einer heult? …über meinen Therapiebegriff…

Dieser Artikel wurde erstmals am 04.04.2018 veröffentlicht.

Ich kann Mikado. Als Kind habe ich dieses Spiel sehr oft und gern gespielt. Es hat mir enorm viel Spaß gebracht, mit Achtsamkeit und Feingefühl die losen Stäbchen herauszufinden und sie geschickt herauszuziehen, ohne dass es wackelt.

Neulich habe ich darüber nachgedacht, warum so viele Menschen denken, dass man erstmal alles ausräumen und dann neu aufbauen muss. In vielen Fernsehsendungen wird dies so vorgespielt: Da ist das Haus oder die Wohnung, aus der die Familie für eine oder mehrere Wochen ausquartiert wird und dann macht ein Team alles schick. Danach zieht die vermeintlich glückliche Familie wieder ein. Da gehen Menschen zu einem Coach der erst einmal alles niederreißt und sie dann mit dem neuen Image angeblich geheilt entlässt… Stellen Sie sich doch einmal vor, wie das ist: Da kommt jemand, nimmt Ihnen alles weg und macht dann, was er oder sie für richtig hält mit und aus Ihnen. Dann stehen Sie da, in Ihrem neuen Ich-Kostüm, fühlen sich vermutlich leicht euphorisch und doch auch ziemlich fremd, voller bester Vorsätze, dass ab jetzt alles anders wird… Und dann, dann kommt der Alltag, die Menschen von „vorher“ sind auch „nachher noch da“ und zwar genau so, wie sie waren. Die Gegend ist die gleiche, das ganze Umfeld und auch all die alten Gewohnheiten und Handlungsmuster sind gleich… Das Einzige, was jetzt ziemlich bunt und fremd in allem herumsteht und nicht recht weiß, wie man dazu passen, wie man sich verhalten soll, ja, wer man eigentlich jetzt ist, das sind Sie.

Wenn Menschen sich Unterstützung suchen, dann denken sie manchmal, dass es so oder so ähnlich sein muss, dass man alles Schlechte ausmerzt, es durch Gutes ersetzt und dann wird alles gut und richtig. DAS IST EINE LÜGE!  Und man muss auch nicht erst einmal alles heilen, was krank oder kaputt ist, um ein glückliches Leben führen zu können. Man kann auch eine Weile mit einem Gipsbein ganz gut klarkommen und nicht jede schiefe Nase muss gerichtet werden. Der oder die Einzige, der oder die entscheidet, wie weit es geht, sind Sie!

Veränderung ist ein kontinuierlicher Prozess, der im Kontakt und im Einklang mit Ihnen und Ihrem Umfeld stattfinden sollte.

Den Mythos von der kathartischen Veränderung halte ich nicht nur für unnötig und falsch, sondern auch für gemein-gefährlich!

1. Es gibt kein „fertig“

Die Ideen des vollkommen gesunden Menschen, der nach zig Jahren harter und anstrengender Therapie endlich geheilt entlassen wird und nunmehr endlich sein Leben in vollen Zügen genießen kann, ist eine, so finde ich, gruselige Vorstellung, die leider tatsächlich noch immer in vielen Köpfen schwebt. Bitte glauben Sie mir: Diese Idee ist ein Mythos und ein Irrtum.  Man wird nie fertig! Die Welt ist nicht linear, sie ist vernetzt und zirculär. Richtig und falsch hängen vom Bezugspunkt ab, genau wie krank oder gesund und gut oder schlecht. Deswegen gibt es auch kein „fertig“. Ich schlage also vor, dass Sie lernen, mit den Widrigkeiten zu leben, sozusagen mit ihnen zu tanzen und sie so nach und nach in etwas zu verwandeln, was Ihnen weniger Leid oder Schmerz und mehr Nutzen oder Freude bereitet. Dabei unterstütze ich Sie selbstverständlich gern.

2. Wir leben in einem Mobile

Menschen und Dinge sind miteinander verbunden und nicht eines folgt nach dem anderen, sondern vieles geschieht gleichzeitig. Zwischen zwei Therapiesitzungen bleibt das Leben nicht stehen und deswegen ergibt es für mich auch keinen Sinn einem starren Plan zu folgen, den man sich nach einer Analyse überlegt hat. Sie sind mit den Menschen, Dingen und Ereignissen um Sie herum verbunden und ich bin es auch. Deswegen benutze ich gern das Bild eines Mobiles als Methapher. Wenn sich an einem Teil des Mobiles etwas ändert, dann wirkt sich dies auf das ganze Gefüge aus. Und selten gibt es nur eine Änderung zur Zeit. Also merke ich mir, was ich von Ihnen und mit Ihnen erfahren habe und wenn wir uns dann wieder begegnen, bin ich neugierig und offen für das, was dann sein wird. Es ist vielleicht so, als würde ich ab und an mit in Ihr Boot steigen und eine Stunde als Begleiterin mit Ihnen fahren.  So wie man nie zweimal in den gleichen Fluss steigt, ist auch jede Begegnung mit einem Menschen einzigartig.

3. Die Würde des Menschen ist unantastbar

Weiter oben im Text habe ich geschrieben, dass es kein allgemeingültiges Richtig oder Falsch gibt, dass es meiner Meinung nach immer eines Bezugspunktes bedarf: Dieser Bezugspunkt sind Sie, um Ihrer Würde willen, um der Menschenwürde willen. Wie gesagt, ich steige als Begleiterin mit in Ihr Boot, ich helfe Ihnen gern, zu Ihrem Ziel zu gelangen, aber den Kurs, die Crew, die Ladung, die Ausstattung und  die Geschwindigkeit bestimmen Sie.  Weder weiß ich von mir aus, was bei Ihnen „nicht stimmt“, noch würde ich mir herausnehmen Ihnen zu sagen, wie Sie sein sollten. Ich höre aufmerksam zu, beobachte und nutze meine emphatischen Fähigkeiten, mein Wissen, meine Intuition und meine Erfahrung. Ich versuche Sie zu verstehen, versetze mich soweit ich kann in Ihre Welt, eben auf Ihr Boot. Von dort aus schauen wir dann gemeinsam, jedes Mal neu.

4. Leiden ist kein Selbstzweck

Es gibt einen weiteren Mythos, mit dem ich längst gebrochen habe, den der „großen Gefühle“.  Natürlich kann es in einer Sitzung passieren, dass Menschen weinen, Verzweiflung oder ihre Wut zum Ausdruck bringen.  Das ist vollkommen in Ordnung, es darf sein, muss nicht „weggemacht“ werden. Es kann ausgehalten, durchlebt und überwunden werden. Aber es ist explizit KEIN Selbstzweck und schon gar kein Ziel, dass unbedingt starke Gefühle zum Ausdruck gebracht werden müssen. Die Vorstellung, dass sich bei einem Gefühlsausbruch etwas löst, das mal was „raus“ muss und es dann gut, ist halte ich nur in einigen wenigen Fällen für zieldienlich. Manchmal ist es sogar schädlich, weil es die alten Wunden wieder aufreißt. Dennoch haben Menschen oft das Bedürfnis nach solchen Erlebnissen, danach geht es ihnen „irgendwie“ besser. Deswegen darf es sein. Wenn Sie dies aber nicht möchten und  fürchten durch etwas „durch“ zu müssen, noch einmal tief in den Keller mit den Dämonen steigen zu müssen oder ähnliches, dann kann ich Sie beruhigen, darauf dürfen Sie auch verzichten. Manchmal ist es sogar ganz witzig, wenn man in den Keller steigt und dass Licht anmacht, trifft man auf lauter lustige Muppets mit komischen Hüten, die Karnevall feiern und nie vorhatten irgendwem Angst zu machen…

5. Humor hilft heilen

Humor hilft heilen, ebenso wie Nähe und Verbundenheit. Der Satz mit den Muppets aus dem letzten Abschnitt könnte den Eindruck erwecken, dass ich meine Kunden nicht ganz ernst nehme, aber weit gefehlt, das Gegenteil ist der Fall! Lachen befreit und es gäbe weder Satire noch Sarkasmus ohne die erleichternde Wirkung eines Lachens auf unerträglich Erscheinendes. Ein bisschen ist es, als würde man mit den Widrigkeiten tanzen. Wir nehmen den „Monstern“ die Macht dadurch, dass wir ihnen ins Gesicht lachen, wir tanzen mit dem Drachen und zähmen ihn dabei so lange, bis er uns aus der Hand frisst. Aber nicht jeder oder jede mag dies, ich lache gern mit Ihnen, aber niemals über Sie. Lassen Sie die Trolle ruhig trommeln, das können die gerne auch vor der Tür…

6. Wenn es leicht geht, dann machen wir es leicht

Bei mir müssen Sie sich niemals quälen! Es darf leicht sein, es sollte sogar leicht sein. Ich werde Ihnen keine Garantie dafür geben, dass ich immer einen Weg finde, aber ich finde sehr oft einen Weg und wir finden meistens einen Weg, der Sie näher an Ihr Ziel bringt. Frei nach dem Motto „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“ ist es manchmal sehr wichtig den einen oder anderen Schlenker zu machen. Die Seele geht zu Fuß, ich glaube ja sogar, dass sie barfuß geht und man sie deswegen nicht so gern über’s Eis und über spitze Steine schicken sollte. Damit komme ich nun auch zu meinem letzten Punkt für diesen Text:

7. Nürnberger Trichter war und ist ein Folterinstrument!

Zu schnell, zu viel und zu lange ist nicht gut! Viel hilft leider überhaupt nicht viel. Aktionismus kostet nur Kraft und ist Zeitverschwendung. Manchmal kommen Menschen und möchten schnell gaaanz viel ändern und am Ende haben sie nichts geschafft außer sich selbst.

Inzwischen habe ich verstanden, dass es wichtig ist zu schauen – in Ruhe, nach dem längsten Hebel, dem am leichtesten herausziehbaren Stäbchen – zu schauen und dann in aller Ruhe an die Arbeit zu gehen. Und das ist einer der wenigen Punkte wo, ich manchmal ein ganz klein wenig sperrig werde. Ich weise Sie darauf hin, wenn ich das Gefühl habe, dass sie Schiff und Mannschaft überfordern. Ich versuche dennoch alles, dass Sie trotzdem noch einen Fisch fangen oder vorankommen und ich vertraue darauf, dass die Seele ihren Weg findet und sich herausucht, was sie brauchen kann. Was sie auf wundersame Weise immer tut.

Ich selbst versuche allerdings, nicht mehr aufzutischen als nötig ist. Sollte ich dennoch einmal ein bisschen zu ehrgeizig daherkommen, dann erinnern Sie mich unbedingt daran, dass der Nürnberger Trichter ein Folterinstrument ist.

Und was hat das Ganze jetzt mit Mikado zu tun?

Mikado spielen bedeutet, dass man in aller Ruhe einen Stab nach dem anderen heraus zieht, dass man genau hinsieht, wie der Stapel jetzt liegt. Denn jedes Mal, wenn man wieder dran ist, dann hat es ja vorher beim Mitspieler oder der Mitspielerin  gewackelt. Vielleicht liegen die Stäbchen jetzt also anders. Mikado spielen bedeutet, das man immer nur einen Stab zur Zeit heraus zieht und zwar so, dass der Rest des Haufens liegen bleibt…

Jedem passiert es, dass es mal wackelt, auch mir. So ist das Leben und das ist gut so.

Man ist nie fertig – es gibt immer einen Weg – Humor, Vertrauen, Verbundenheit, Tanzen  und die Liebe zum Leben helfen!

Lernen Sie Mikado, es lohnt sich.

Tierische Lösungen…

Humor hilft heilen ;-)… oder: Die etwas andere Aufforderung zum Lösen…

erstmals publiziert: 19. Juni 2018

Heute gibt es ein paar nicht ganz ernst gemeinte „ultimative Unternehmenstipps“…

Ich habe sie vor ein paar Jahren einmal von einer Freundin zugeschickt bekommen und sie heute Morgen in meinen Archiven wiederentdeckt.

Daten checken und aufräumen ist Prokastitination 2.0 ;-), man bildet sich ein etwas Nützliches zu tun und schafft es so galant sich um wichtigere Dinge zu drücken, die aber weniger reizvoll erscheinen, wie Buchführung z.B. .Aber einen positiven Nebeneffekt hat es: Man entdeckt die eine oder andere schicke Kuriosität. Diese möchte ich heute mit Ihnen teilen: Wenn Du bemerkst, dass Dein Pferd tot ist, dann steig ab!  Ist ja ganz einfach, viel zu einfach für eine Unternehmens- beratung, die etwas auf sich hält 😉 – also werden jede Menge großartige Ideen gesammelt – und sie sind sicher auch nützlich, aber nicht dann, wenn das Tier schon tot ist…  Manchmal spart man eine Menge Geld, Zeit und Energie wenn man sich eingesteht, dass es ist, wie es istachtsame Akzeptanz ist auch hier ein guter Blick um Wesentliches zu erkennen. Sollte die eine oder andere der untenstehenden Ideen Ihnen schon einmal  untergekommen sein, dann schmunzeln Sie und beherzigen Sie die  oben stehende Weisheit der Dakota Indiander. HÖR AUF; STEIG AB; FANG AN.

… andere Strategien, nach denen man in dieser Situation handeln kann:
  • Besorg eine stärkere Peitsche.
  • Wechsel die Reiter.
  • Sag: So haben wir das Pferd doch immer geritten.
  • Gründe einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.
  • Besuche andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
  • Erhöhe die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
  • Bilde eine Task Force, um das tote Pferd wiederzubeleben.
  • Schiebe eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
  • Entwickel ein Spezialtraining für tote Pferde
  • Schiebe eine Motivationseinheit ein, um mehr Spaß beim reiten toter Pferde zu haben
  • Stelle Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an.
  • Ändere die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.
  • Senke die Leistungsanforderungen an tote Pferde
  • Verkleinere den Verantwortungsbereich des toten Pferdes.
  • Kaufe Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.
  • Erkläre: Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch reiten könnte.
  • Beantrage zusätzliche Mittel, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
  • Mache eine Studie, um zu sehen, ob es Berater gibt, die das tote Pferd billiger reiten.
  • Kaufe ein Produkt, das tote Pferde schneller laufen lässt.
  • Bilde Sonderabteilungen, die sich mit den Bedürfnissen von toten Pferden befassen
  • Strukturiere um, damit ein anderer das tote Pferd bekommt
  • Schirre mehrere tote Pferde zusammen, um Synergieeffekte zu nutzen
  • Suche den, der schuld sein könnte am Tod des Pferdes
  • Erkläre, dass unser Pferd besser, schneller und billiger tot ist.
  • Bilde einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.
  • Überarbeite die Leistungsbedingungen für Pferde.
  • Richte eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
  • Behaupte: „Das tote Pferd funktioniert wie vorgesehen.“
  • Lasse das tote Pferd 48 Stunden ausruhen und probiere aus, ob es danach wieder läuft.

…weitere Strategien um Konsequenzen zu verschleppen.

  • – Wer sagt dass man tote Pferde nicht reiten kann?
  • – Lass das Pferd schnellstens zertifizieren.
  • – Frier das Pferd ein und warte auf eine neue Technik,die es ermöglicht, tote Pferde zu reiten.
  • – Bilde einen Gebetskreis der das Pferd gesund betet.
  • – Stelle das tote Pferd bei jemand anderem in den Stall und behaupten, es sei seines.
  • – Stelle fest, dass die anderen auch tote Pferde reiten und erklären dies zum Normalzustand!
  • – Ändere die Anforderung von reiten in bewegen und erteile einen neuen Entwicklungsauftrag.
  • – Source das Pferd aus.
  • – Wetten, dass das Vieh nur simuliert!
  • – Wenn man das tote Pferd schon nicht reiten kann, dann kann es doch wenigstens eine Kutsche ziehen… oder?!

your choice take it, take care

Restrisiko – Kontrolle ist eine Illusion…

Stellen Sie sich vor, ich würde Ihnen eine Schachtel mit 100 Kapseln geben und Sie bekämen die Information, eine Kapsel enthält tödliches Gift, die anderen enthalten nichts als Puderzucker. Würden Sie eine nehmen? Ich nicht.

Nun stellen Sie sich vor, sie müssten, wenn Sie eine nehmen, jedes Jahr wieder eine nehmen…

Es geht um so was wie Fracking, eine Methode bei der man Erdgas fördert indem man Tonnen von Wasser mit sehr giftigen Chemikalien versetzt und in tiefer liegende Gesteinsschichten pumpt. Das Wasser bleibt für immer verseucht und es besteht die Gefahr, dass es ins Grundwasser gelangt. Auf Youtube gibt es einige Berichte dazu und es gibt auch einen Preisgekrönten Dokumentarfilm (Gasland) über das Fracking in Amerika. Dort ist es bereits an einigen Orten zu Verseuchungen mit schlimmen Folgen für die Gesundheit der Menschen gekommn. Also ganz so klein scheint das sogenannte Restrisiko nicht zu sein.

Es hat auch mal jemand behauptet Atomkraftwerke seien sicher, nach Tschernobyl und Fukushima gibt es immer noch Menschen die glauben, das sie es besser im Griff hätten, das ihnen das ja nicht passiert… so was sagen viele Menschen, die daran glauben, das sie alles kontrollieren könnten. Aber wie passiert es dann, das Industriesilikon in Brustimplantaten landet, welche dann u.a. zur Brustrekonstruktion bei Brustkrebs verwendet werden, wie passiert es dann, dass wir immer wieder Gifte in Nahrungsmitteln, Spielzeug oder Kleidung finden? Wie kommt es, das wir nicht mitbekommen, unter welchen Bedingungen unsere Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände produziert werden?

Manche, viele möchten da fest die Augen verschließen, weil sie bei genauerem hinsehen schlicht überfordert sind. Gift & Gewalt, beides Dinge, bei denen Mensch lieber weg sieht.

Sankt Florian auf den Lippen steckt sich mancher beide Finger in die Ohren und singt laut alle meine Entchen…verschon mein Haus, zünd andre an und Köpfchen unter Wasser…

Hin sehen ist anstrengend und tut weh, es fordert und überfordert. Hinterher, wenn „es“, was auch immer, dann passiert ist, dann kann man den Schuldigen suchen und auf dem Scheiterhaufen verbrennen, das allerdings entlastet nur kurz und es macht unsere Gesellschaft nicht besser, das Leben nicht lebenswerter und betroffene weder Gesund noch lebendig!

Wir befinden uns vielleicht in einem baufälligen Haus, das an allen Enden Mängel aufweist, aber die Augen davor zu verschließen macht nichts besser.

Wie lange wollen wir eigentlich noch weg sehen und die Interessen und fadenscheinigen Argumente einiger weniger gelten lassen? Oder wie oft noch?

Natürlich ist jeder und jede das Produkt seiner oder ihrer Geschichte, jeder Mensch ist mit einem Haufen an Gewohnheiten im Denken und Handeln ausgestattet und Menschen hassen Veränderungen, sie verlassen ungern ihre Komfortzone, versuchen so lange eine Tür auf der „Drücken“ steht durch ziehen zu öffnen, bis sie erschöpft auf dem Arsch landen. Ja, so sind wir Menschen ;-). Wir drehen immer wieder an der Uhr und lächeln, wenn wir dann feststellen, das es doch noch fünf vor Zwölf ist, noch Zeit, alles gut …

Vermutlich wäre es schlicht unerträglich hin zu sehen. Was also tun? Was tun Sie, wenn sie eine Messiewohnung betreten? An einem Ende anfangen, wesentliches zuerst. Um den Bewohner nicht völlig zu verunsichern suchen sie das Gespräch und gehen wertschätzend und achtsam vor, das jedenfalls wäre so mein Vorschlag. Denn, wenn der Bewohner oder die Bewohnerin nicht abgeholt wird, wo sie oder er steht, wird es nach der Aufräumaktion wieder von vorn los gehen… aussteigen aus der Gesellschaft und in die Wälder gehen ist also eine entlastende Vorstellung, aber keine gesellschaftstaugliche Lösung.

Und davor? Bevor Sie den Messie Unterstützen? Davor müssen Sie erstmal im eigenen Haus aufräumen und lernen, wie man so vorgehen kann, dann erst können Sie empathisch und nachhaltig helfen. Was aber, wenn es brennt? Dann muss man sofort handeln, dann geht es um Leib und Leben. Fracking ist nicht überlebenswichtig, der Gewinn für den Einzelnen ist eher gering, das Risiko im Verhältnis viel zu groß. Es ist doch nur eine frage der Zeit, wann uns das Gift erreicht. Würden Sie eine Kapsel schlucken? Ich nicht!

Die blaue Katze…

Blau ist eine Farbe, die ich einst sehr geliebt habe und die mir immer wieder einmal begegnet. Ich denke an die blaue Blume der Romantik; an das englische „blue“, welches Melancholie beschreibt; an blau-machen oder blau-sein, an blaues Blut und Blauäugigkeit.

Die blaue Katze ist mir in meinen Gedanken begegnet und ich war neugierig, was sie mir wohl sagen wollte. Ich modellierte sie, bemalte sie, fotografierte sie und dann fiel mir ein Satz dazu ein: „Die Sehnsucht spricht einen Zauber, dem nur das Herz folgen kann.“ Auch wollte ich hinzufügen: Der Verstand ist blind für diesen Zauber; er bleibt unverständig und abgeschnitten von der metaphorischen Idee. Die blaue Katze erinnert mich an Cheshire aus Alice im Wunderland; sie verdunstet schnell, wenn man sie erklären will, bleibt ungreifbar. Sie taucht in stillen Augenblicken auf, Momente gefüllt mit Ratlosigkeit und leer von Worten.

Sie erzählt vom „Wunderland“ und davon, dass das Wesentliche für den Verstand unsichtbar bleibt. Sie erzählt von einer Welt hinter den Spiegeln, von Zwischenwelten und Fabelwesen; sie ist die Wächterin meiner Phantasie. Wie eine Sphinx ruht sie erhaben am Portal zum Zauberreich. In diesem Land ist nichts wirklich und alles mö glich. Aus ihm stammen die Ideen, die Emergenzen, die Schöpferkraft. Sie ist Quell von Verbundenheit und Liebe, ein Feuerwerk der Lebendigkeit. Aus ihr schöpfe ich tiefen Atem und Sein.

Diese Tür zu verschließen, bedeutet Krieg und Siechtum. Ohne diese Kraft kann nichts wachsen, nichts aufblühen, nichts nahrhaft fruchten. Sie liefert die Saat des Friedens und die Kraft zum Gestalten. Die blaue Katze ist eine Botin, eine Kundschafterin und eine Kämpferin. Sie schnurrt, faucht und spielt mit dir, wenn du sie lässt. Aber sie scheut allzu logische Erklärungen, lineare Modelle, mechanische Vorstellungen. Sie selbst ist eine Zauberin, eine Hexe vielleicht, eine Zaunkönigin ganz gewiss.

Eine Katze trägt drei Namen, den einen mit dem sie täglich gerufen wird, den zweiten der ihr Wesen bezeichnet und den dritten, der unaussprechlich – nur ihr bekannt ist.

নীল *****ပြာသော*****สีฟ้า

Your choice, take it, take care…

Schreiben, ein persönlicher Gedankengang

Ich sitze auf meinem Bett und weine. Es ist ok, kein Weltschmerz, nur
Erkenntnis. Trauer und Enttäuschung gehören zum Leben. Eine Ente wird kein Schwan werden und ein Schwan keine Ente. Dabei ist es gleich, ob ich ein Schwan, eine Ente, ein Pinguin oder ein Papagei bin. Für die „anderen“ wird man immer ein komischer Vogel sein. Jede und jeder von uns sucht nach Heimat, nach seinem eigenen Brutgebiet, nach einem
Herzensnest, nach Geborgenheit oder zumindest nach einem warmen Plätzchen, eines, das weniger zugig ist, wo man sein kann, nichts sein muss, wo man atmen kann. Nicht heimlich, nicht mit erhobenem Schild, nicht geduckt oder ängstlich, sondern frei und sicher. Das ist Heimat und mehr braucht es nicht zum Leben, aber auch nicht weniger.

Ich bin auf einem Schlachtfeld aufgewachsen, lebte in einem Flüchtlingsheim ohne beides jemals kennengelernt oder gar betreten zu haben. Es war innen, es umgab mich durch die Erinnerung derer, die mich aufgezogen haben, es wurde mir nahe gelegt durch die unbestechliche Überzeugung meiner Ahnen, unserer Ahnen. Ich lebe in Deutschland.
Einem der reichsten Länder der Erde, eines in dem Wohlstand und Demokratie „herrschen“ – und ja, sie herrschen, sie beherrschen uns mit ihrer ständigen Drohung, abwesend zu sein oder verloren zu gehen, mit ihrem ständig erhobenen Zeigefinger. Sie postulieren Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit, doch wir leben es nicht. Wir fürchten. Wir fürchten zu verlieren, was wir uns auf die Fahnen geschrieben haben. Wir vergessen, was wir haben, dürfen, sind.

Der Krieg ist vorbei, nur wissen wir es nicht, nicht wirklich.
Steven Porges hat einmal gesagt, dass Kontrolle nicht zum Empfinden von Sicherheit gereicht. Kontrolle ist eine Illusion, sie stresst uns, überfordert uns, lässt uns eng und klein werden, verletzt uns, macht uns agressiv… Allein diese Behauptung müsste wohl in epischer Breite belegt werden, um das Geplapper in unseren Köpfen zum Abklingen zu bringen.

Es klingt nicht ab, es wird lauter, bisweilen schreit es, spuckt, geifert, schlägt. Es tönt wortgewaltig brausend, gnadenlos entmutigend, wie Schlachtgebrüll, welches den Soldaten Mut machen soll. Es hilft gegen die Angst, es hilft um den vermeintlichen Feind als solchen zu erkennen und ihn oder sie gnadenlos niederzumetzeln. Es tötet alles, was Leben ist. Dann steht es da, siegreich über dem weiten Feld der Besiegten, leer. Der Soldat, der sich als Krieger sieht, hat längst vergessen wofür er in den Krieg gezogen ist, hat längst vergessen, was Heimat ist und weiß nicht mehr wofür er kämpft, nur noch wogegen.

Ich will schreiben, ja, und auch darin blieb ich unverstanden, auf dem Schlachtfeld braucht man keine Schreiberlinge. Man braucht Erfüllungsgehilfen mit der Feder vielleicht, welche, die die Geschichte eindeutig beschreiben, sie erschaffen, so, dass es klare Fronten gibt. In
einem Krieg gibt es weder Sieger noch Besiegte, es gibt nur Opfer. Das, was ein Schreiberling will, was er fühlt und lebt, die Faszination und Liebe für Worte, Sätze und Geschichten, sie ist bedeutungslos auf dem Schlachtfeld.

Ich habe es bereits als Kind geliebt, mir Geschichten zu ersinnen. Sie fragen: „Kann man damit Geld verdienen?“ Vielleicht, aber genau darum geht es nicht! Es geht um die Frage, wie man (er)leben kann. Nicht konsumieren, sich nicht beständig ablenken, nicht überleben, er-leben.
Leben in Freiheit und Verbundenheit, wirklich, ehrlich, sinnlich, sinn-voll. Welten schöpfen, wie Bilder aus bunten Farben, wie ein Kind. Spielen, lachen, schaffen, aus Freude am Schöpfen. Mit beiden Armen, mit allen Sinnen, aus Liebe zum Leben, zwecklos sinnvoll.

Eine „Tätigkeit die Belohnung in sich selbst findet“ lässt Axel Brauns seinen Protagonisten sagen. Er ist ein Autist, einer, dem man Wert und Leistungsvermögen abspricht, ein Narr, einer, der nicht „arbeiten“ muss, weil er es nicht kann. Einer der frei ist, weil er nicht um seine Zugehörigkeit kämpfen muss. Sein Platz ist klar. Er steht am Rande der Gesellschaft, der darf das: er-leben.

Schreiben? Ist das nicht so’n Hausfrauenkram? Du willst schreiben? Du? Kann man damit Geld verdienen? Kannst du ja machen, aber die Arbeit geht vor. Man kann ja nicht immer machen, was man will – man muss ja auch mal… Muss man? Ich nicht, gerade nicht, aber pscht… lieber nix sagen. „Neid ist die deutsche Form der Anerkennung“ – sagt Nina George.

Die darf das jetzt, nach 20 Jahren, jetzt ist sie Bestsellerautorin, jetzt hat sie eine Stimme, jetzt, ein bisschen vielleicht. Auch sie lebt von der Sehnsucht der Leute, davon, dass sie besser konsumieren als kreieren können, weil sie leer sind, weil sie ratlos auf dem Schlachtfeld stehen und beginnen, Dinge zu horten für ihre Sicherheit, sich abzulenken vom Schmerz der tiefen Verletzung, der Trauer um all die Verluste. Ihr Vortrag, den ich gestern im Internet gefunden habe, hat mich ermutigt. Ich muss kein Geld damit verdienen, ich muss nicht berühmt werden, ich darf einfach sein, einfach sein! Ich darf schreiben!
Anstatt mir buntes Spielzeug zu kaufen, anstatt als Tourist in ferne Länder zu reisen, anstatt mich einer Leistungs- und Konsumgesellschaft zu unterwerfen… lieber heimlich, denn Neid ist vielleicht wirklich die einzige Art der Anerkennung, die man in Deutschland kennt – das Mitfreuen, das Gönnen, das Miteinander-teilen… ach, das wäre schön.

Und die gibt’s ja auch, die, die gestalten wollen, nicht nur wollen, sondern auch tun, unprätentiös – klar, einfach, unaufgeregt. Nur stehen sie selten auf einer Bühne, um sich bewundern zu lassen. Sie haben keine Zeit dafür, im Rampenlicht zu stehen, sie wollen weiter machen, lachen, schöpfen, sein. Man sagt, sie haben es zu nichts gebracht, kein Hab und Gut, kein Ruhm, keine Bewunderung, nur faule leise Freude, nur stille glückliche Zufriedenheit, nur bunte laute Fröhlichkeit und eine für manche schier unerträgliche herzliche Freundlichkeit.

Neid ist die deutsche Form der Anerkennung und Neid ist ein Feuer, eine Abrissbirne, eine Faust. Neid speist sich aus Mutlosigkeit, aus Schmerz, aus Angst. Und so vergönnen wir uns und anderen das Leben. Postulieren Konsum und Leistungsgesellschaft, erhöhen die Eigendrehung und die Geschwindigkeit, begraben uns unter Tonnen von Plastikspielzeug.
Rennen viel zu laut über die Kirmes der Ablenkung. Ergeben uns in der Sucht nach Zuckerwatte und Neonlicht. Bestätigen uns gegenseitig: „Man kann ja nicht immer… man muss ja auch mal…“

Stell dir vor, es ist Kirmes und du schwänzt heimlich…

Your choice, take it, take care!

Der kleine Unterschied, über Versagen, Freundschaft und Verantwortung…

Ein Freund erzählte mir vor ein paar Tagen, dass er zum alljährlichen Martinsmarkt gehen wolle, um dort ein bestimmtes Besteck zu erstehen, welches er am Vortag in der Auslage gesehen hatte. Ich bat ihn daraufhin, mir auch eines mitzunehmen. Leider war es an dem Tag bereits ausverkauft. So weit so gut. Manchmal laufen die Dinge nicht so, wie man sie sich vorgestellt hat und man bekommt nicht das, was man sich ausgemalt hat. Man hat vielleicht jemandem eine Zusage gemacht und kann diese nun aus irgendeinem Grund nicht einhalten.

Als ich nichts weiter hörte, fragte ich nach, ob es mit dem Besteck geklappt hatte. An dieser Stelle wurde dieses kleine Ereignis zum Gedankenanstoß.

Er schrieb mir, dass er das Besteck nicht bekommen, aber es stattdessen für mich im Internet bestellt habe. Diese Geste empfand ich als außerordentlich freundschaftlich und tatsächlich unerwartet. Mir fielen sechs Möglichkeiten für den Verlauf dieses unbedeutend erscheinenden Ereignisses ein:

  1. Er hätte mir schreiben können, dass er es vergessen hätte und Wichtigeres im Kopf hätte, als an mein dämliches Besteck zu denken. – die agressive Variante.
  2. Er hätte mir lapidar mitteilen können, dass er es leider vergessen hätte oder nicht mehr daran gedacht habe. Die übliche Reaktion darauf wäre dann, mit „macht nix, hätte ja klappen können“ zu antworten. – die achtloe Variante.
  3. Er hätte mir sagen können, dass es leider nicht geklappt habe, die Ware ausverkauft gewesen sei. Er hätte mir dann einen Link zum Bestellen des Bestecks schicken können. -die verbindliche Variante.
  4. Er hätte mir sagen können, dass er dort war, es aber leider bereits ausverkauft war und er mir stattdessen das Besteck im Internet bestellt habe. – die freundschaftliche Variante.
  5. Er hätte es auch übertreiben können, sich überschwänglich entschuldigen, mir das Besteck schicken und dazu noch Schokolade oder sonstiges hinzufügen können, um meine vermeintliche Enttäuschung auszugleichen. – die übergriffige Variante
  6. Er hätte mich anlügen können, das Besteck bestellen und es mir zusenden können, ohne zu erzählen, dass es ausverkauft war oder er es vergessen hatte. – die heimliche Variante.

Es gibt immer unzählige Möglichkeiten zu reagieren, etwas zu sagen oder zu verschweigen – vermeintliche Kleinigkeiten, bedeutsame Unterschiede…

Was würden Sie tun? Was würden Sie erwarten, was erhoffen, was befürchten? Was erzählt dies über Sie? Was sagt es über ihre Beziehung(en) aus?…

Your choice, take it, take care!

Die nüchterne Wahrheit über Beziehungen, auch Engel pfurzen und Helden müssen auf die Toilette…

Wir haben aus historischen Gründen ein gesellschaftlichen Konsens, den Mythos von der romantischen Liebe. Natürlich greift die Unterhaltungsindustrie diesen Mythos gern auf, dennoch, der Begriff Roman stammt aus der Romantik. Diese Geschichten sind spannend, aber wenn wir versuchen aus unserem Leben einen Roman zu machen werden wir enttäuscht sein.

Google meint zur Epoche der Romantik: „Der Begriff der Romantik ist älter als die Epoche. Er entstand im 17. Jahrhundert zur Beschreibung der Eigenart romanhaften Erzählens im Roman und der Romanze. Gemeint waren damit abenteuerliche, phantastische, unwirkliche und erfundene Geschichten.

Ich möchte noch einmal unterstreichen, dass es Geschichten von unerfüllten Sehnsüchten und Schmerz sind, von Tiefe, Nacht und Dramen, der Sucht nach Neuronenfeuer, der Vergänglichkeit. Bei genauem Hinsehen Prima für die Leinwand und die Bühne, grausam und kräftezehrend fürs Leben. Kein gutes Modell für nährende Beziehungen, in keinem Fall!

Und das mit den „Schmetterlingen im Bauch ist auch fürn Arsch“ – möchte ich in Anlehnung an einen Buchtitel zitieren. Das, was wir dann nämlich empfinden ist das Signal eines hoch alarmierten Nervensystems. Dann sagt uns jemand „du bist verliebt“ und wir lernen, wie diese Körperempfindung zu werten ist. Hinzu kommt noch die Idee, dass wir in diesem Fall unseren Gefühlen eine unbedingte Wahrheitsgarantie zuweisen. Man solle auf sein Bauchgefühl hören… nun, es gibt Kulturen in denen wird diese „Verliebtheitsgefühl“ als bedenklich und krankhaft gewertet… tatsächlich! Bedenkenswert finde ich, vor allem, weil diese Schmetterlinge nicht immer bunt, sondern häufig auch schwarz daher kommen, metaphorisch gesehen natürlich ;-).

Auf Dauer ist die romantische Bindung auf jeden Fall nicht lebbar, sie gleicht dem Heroinkonsum und birgt ein erhebliches Suchtpotential.

Zum einen kann niemand immer nett adrett und heldenhaft sein, zum anderen wird man niemals einen Menschen finden, mit dem alles immer super und im Einklang läuft. Soweit so gut, eine Binsenweisheit. Wir suchen, wir überlegen, wir projizieren unsere Wünsche auf oder in jemanden, dennoch. Wenn es dann nicht klappt ziehen wir weiter, dennoch. Oder wir arbeiten uns aneinander ab, versuchen irgendwie geliebt zu werden, leiden, weil wir nicht lieben und nicht lügen wollen oder weil wir uns Liebe wünschen, sie aber nicht bekommen, mühen uns ab, uns selbst oder den anderen zu verändern etc. Im Grunde geht es um das Bedürfnis nach sicherer Bindung, nicht um unbedingte und absolute Wunscherfüllung – aber das haben wir wohl irgendwie vergessen…

Ich fürchte es gibt da eine ernüchternde Wahrheit: Je höher der Umsatz von Geben und Nehmen desto stärker die Verbindung. Je stärker die Verbindung desto größer die Chance auf Liebe. Liebe ist vertraute und sichere Verbundenheit.

Als Menschen haben wir zwei existentielle Grundbedürnisse, nach Bindung und nach Autonomie oder auch nach Zugehörigkeit und Freiheit, nach Sicherheit und Selbstwirksamkeitserleben, nach Geborgenheit und Spaß etc. Es spiegeln sich immer zwei Gegensätze, die in ein ausgeglichenes Verhältnis, ein Gleichgewicht gebracht werden müssen, um ein ausgewogenes Leben zu gestalten. Dies ist nicht zu verwechseln mit Starre oder Langeweile, das wäre dann der Fall, wenn kein Umsatz stattfindet.

Wir brauchen also eine ausreichend hohe Amplitude mit einer dynamischen, aber doch noch gemütlichen Frequenz in unserem Leben. Spanned genug, um uns wach zu halten, seicht genug, um uns nicht aus der Bahn zu werfen. So ganz aussuchen können wir uns das häufig nicht, oft ist die Schwingung in unserem Geburtsumfeld schon nicht optimal. Aber, so, wie eine Kiefer, die an einer Steilküste im scharfen Wind heran wächst, kann auch der Mensch sich erstaunlich gut in seine Familie einpassen und überleben.

Nun treffen unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Prägungen, Gewohnheiten, Bedürfnissen, Erfahrungen und Ideen über die Welt aufeinander und scannen einander ab: Gibt es Gemeinsamkeiten? Ist der oder die andere Freund oder Feind? Bekomme ich etwas oder laufe ich Gefahr, dass mir etwas weggenommen wird? … Und alle suchen nach Bindung unter dem Erhalt der Autonomie.

Was haben Sie gelernt? Haben Sie gelernt, dass man etwas geben muss, um etwas zu bekommen? Haben Sie gelernt, dass Sie um Ihrer selbst willen geliebt wurden und immer genug da ist oder haben Sie gelernt, dass es nie genug gibt und man streng darüber wachen muss, um alles beisammen zu halten? Oder haben Sie gar gelernt, dass Sie sowieso nie das bekommen, was Sie sich wünschen und nehmen es deswegen meist nicht einmal mehr ihre Bedürfisse oder Grenzen wahr?

Die Regeln sind ganz einfach: Einer gibt, der andere nimmt und umgekehrt. Ob dabei Steine oder weiche Pälzchen ausgetauscht werden ist für die Bindung erstmal nicht so erheblich, für das Wohlbefinden aber schon. Auch Schläge sind Berührungen, nur beschädigen sie Leib und Seele. Eine Beziehung kann nährend oder zehrend sein, je nachdem, ob sie sich im positiven oder negativen Umsatz-Bereich abspielt. Manch einer macht ein Pokerspiel daraus, eine unendlich ausdenkbare Metapher…

Positive Umsätze nähren, lassen Menschen wachsen, gesunden und geben ihnen die Möglichkeit zu friedlicher und lebendiger Autonomie. Ausgehend von einer sicheren Basis als Archimedischen Punkt kann man Welten bewegen.
Negative Umsätze blockieren und machen uns zu Suchtmittel-Konsumenten die versuchen das Glücks-Defizit auszugleichen, welches unweigerlich durch solch zehrende Beziehungen entsteht.

In zehrenden Beziehungen besteht das Glück in wenigen erleichternden Momenten, in nährenden Beziehungen bildet es eine Basis von Zuversicht und Zufriedenheit. Ein funkelnder Diamant fällt im Schlamm natürlich mehr auf, so werden die kleinen Glücksmomente im andauernden Beziehungsdrama zum Feuerwerk, während eine starke Basis die Gesamtstimmungslage hebt.

Möchten Sie lieber überwiegend in einem lichtdurchfluteten Raum leben oder zumeist in einer ewigen Nacht auf ein andauerndes Feuerwerk hoffen?

your choice, take it, take care

It takes two to tango – wie man gute Gepräche führt, ein Gedankengang zur Kommunikation

Eric Berne hat in seinem Buch „Spiele der Erwachsenen“ eine Reihe von Kommunikationsmustern beschrieben, die er als häufig vorkommend beobachtet hat.

Er nennt diese Muster „Kommunikationsspiele“, weil sie immer wiederkehrenden Regeln folgen. Kennt man diese Regeln, dann kann man das Spiel spielen. Vielleicht kennen Sie das Spiel „Wetter“? Jemand gibt einen Gesprächsimpuls, indem er oder sie eine Bemerkung über das Wetter macht: „Heute soll es ja regnen…“ darauf folgt dann vom Gegenüber eine gefällige Antwort, z.B. „Ja, das wäre auch nötig. Ich musste die letzten Tage jeden Morgen im Garten gießen“ oder vielleicht auch „Der Sommer ist ja schön, aber ab und zu brauchen die Pflanzen ja auch Wasser. Am besten wäre es, wenn es nachts regnet und wir tagsüber das schöne Wetter genießen können“. Weniger günstig wären kurzsilbige oder kritische Antworten wie: „ja“ oder „Der Wetterbericht erzählt immer viel. Neulich hatten sie Sonne angesagt und es hat geregnet. Die haben doch keine Ahnung…“

Wenn jemand das Spiel kennt und gut beherrscht, dann ist es als würden wir miteinander tanzen. Ein Impuls folgt dem anderen, man kommt in einen leichten Rhythmus und tritt sich nicht gegenseitig auf die Füße. Solche leichten Gespräche nennt man „Smalltalk“.

Smalltalk, das kleine Gespräch, erscheint meist oberflächlich und wird gern als weniger wichtig abgewertet. Das Wetter ist offensichtlich, warum redet man einen derartigen „Dummfug“ über das Wetter? Weil es nicht um das Wetter geht! Es geht darum, guten Kontakt zu schaffen, einander kennenzulernen, unangehmes Schweigen in kurzzeitigen Zwangsgemeinschaften zu überbrücken und Informationen auszutauschen uvm.

Alle diese „Kommunikationsspiele“ ergeben dann Sinn, wenn wir sie als Mittel zum Zweck der Verbundenheit betrachten. Menschen kommunizieren mit Worten immer aus einem Grund und mit einer Intention. Diese kann sehr bewusst, vage geahnt oder auch rein impulsiv geschehen.

Intentionen sind zum einen explorativ – das Abtasten der Situation, der eigenen Position, das Erforschen der Chancen und Grenzen in diesem Kontext. Wer oder wie sind die anderen? Wie stehe ich dazu? Ist die Situation sicher? Ist das Gegenüber Freund, Feind oder irgendetwas dazwischen? Wie komme ich bei den anderen an? etc…

Zum anderen geht es auch darum, dass eigene Bedürfnisse befriedigt werden. Wir möchten positive Aufmerksamkeit und Sicherheit gewinnen, wir wollen gesehen, akzeptiert und am liebsten gemocht werden. Je nachdem, wie unsere Grundidee von der Welt und den Menschen ist, kann dies gut gelingen oder wie ein immerwährendes Staksen im Nebel über ein Tretminenfeld sein… Erinnern Sie sich an Ihre erste Tanzstunde? 😉

Es kann sehr erhellend sein, sich seiner eigenen Bedürfnisse und Motive in solchen anfänglichen Kommunikationsmomenten bewusst zu sein.

Wie heißt es so schön? „Your never get a second chance for a first impression„…

Tanzen, einen Aufsatz schreiben, ein Instrument spielen – das muss man lernen, dafür gibt es Schulen, Kurse, Unterricht und Lehrende… und für Kommunikation?

Kommunikation ist eine grundlegende Kulturtechnik, die es nicht in den Lehrpan der Schulen geschafft hat. Dennoch steht und fällt alles mit ihr!

Vor Lesen, Schreiben und Rechnen käme Fühlen, Denken, Bewegen und Kommunizieren, das aber setzen wir oft als irgendwie gegeben voraus. Wir nennen das dann „Charakter“ und zucken mit den Schultern, wenn jemand sich unglücklich anstellt.

Wie schade! Man könnte sich und anderen viel Leid ersparen, wenn sich mehr Menschen für die Idee des flexiblen Selbstkonzepts entscheiden könnten. Also dafür, dass der Mensch nicht irgendwie „ist“ und auf die Welt trifft, sondern das der Mensch in und mit jeder Begegnung anders ist und /oder wird bzw. es sein könnte. Dies in Erwägung zu ziehen, wäre zumindest ein erster Schritt…

Veränderungen sind möglich – täglich, stündlich, augenblicklich, JETZT! Möglich bedeutet weder notwendig noch hinreichend, möglich bedeutet nur, dass Sie etwas damit zu tun haben könnten, wenn Sie wollten bzw. wenn Sie wollen könnten…

your choice, take it, take care!

Toxische Positivität oder warum Harmoniesucht zu Krieg führt…

In einem Podcast wurde ich heute auf den Begriff „toxische Positivität“ aufmerksam. Kritisiert wurde der unterschwellige Zwang zu stets guter Laune, positiver Sichtweise und guten Gefühlen. Ich denke da an eine Mitschülerin unter deren Profil in der Abschlusszeitung „penetrant gute Laune“ stand. An bunt und weit gekleidete Damen, die einander leicht affektiert ihre Begeisterung um die Ohren schlagen oder an den ein oder anderen Mitmenschen, der oder die mit verhaltenem Stolz verkündet „harmoniesüchtig“ zu sein und es deswegen eben immer allen schön machen wollte.

Und ich denke an Ruth Cohn, die einmal in etwa gesagt haben soll, dass viele Menschen nicht „wüssten“, dass auch Trauer, Ärger, Angst und Unsicherheit zum Leben dazu gehören würden. „Das Leben ist kein Ponyhof“ mag der eine oder die andere postulieren, das stimmt; UND möchte ich hinzufügen, es ist auch kein Schlachtfeld, zumindest muss es das nicht sein. Das Leben ist erst einmal einfach da, es ist, wie es ist.

Uns begegnen Dinge, Menschen, Ereignisse. Wir machen Erfahrungen, lernen, erinnern und vergessen. Wir bewerten aus Gewohnheit meist alles, was uns begegnet: Ist es neutral, dann bemerken wir es vielleicht kaum, fällt es uns auf, dann scannt unser Organismus blitzschnell, ob eine Bedrohung oder vielleicht auch eine Belohnung anstehen könnte. Danach reagieren wir, oft unmittelbar, manchmal bewusst, meist eindeutig.

Im Grunde wäre es gut, wenn man die Welt als einen grundsätzlich freundlichen Ort wahrnehmen würde, wenn man optimistisch und kreativ zugewandt auf Menschen und Umstände reagieren würde.

Toxische Positivität aber ist etwas anderes. Sie blendet Missstände aus, überzieht die Welt mit Zuckerwatte, reagiert überempfindlich und wirkt nicht selten passiv agressiv. Die Not eines Menschen nicht anzuerkennen, sie als unberechtigt oder negativ abzuwerten, ist eine Form schmerzhafter Ignoranz. Jegliche Missstände mit allzu freundlicher Attitüde zu übertönen, ist sich selbst oder anderen gegenüber alles andere als liebevoll, freundlich oder positiv.

Intuitiv bemerken wir die kognitive Dissonanz zwischen radegebrochener Süßholzraspelei oder angestrengt lächelnder Schönfärberei und dem darunter verdeckten Misthaufen. Auch wenn sie noch so viel Zuckerwatte auf einen Hundehaufen schichten, er stinkt darunter hervor.

Manchmal werden Menschen angestrengt positiv, wenn sie mit den vermeintlich negativen Gefühlen nicht zurechtkommen. Dann darf nicht sein, was nicht ins schöne harmonische Bild passt.

Vor allem an besonderen Anlässen wie Familienfeiern, Ostern, Weihnachten, Hochzeiten oder zu anderen wichtigen Ereignissen kommt die Harmoniesucht zum Ausdruck. Es soll alles schön sein, perfekt, wie im Fernsehen, harmonisch – schick, charmant und abwaschbar…

Was dabei heraus kommt, ist nicht selten ein Desaster! Jede/r kennt das und Loriot hat sehr viele wunderbare Kurzfilmchen dazu gedreht.

Passiv – und dann auch aktiv – agressiv kommt die Toxizität in der Cancel-Kultur und im Snowflakedasein zum Ausdruck. Da werden Menschen in Bedeutungs- und Absichtskontexte gepresst, die sie nicht gewählt und auch nicht verinnerlicht haben. Sie werden verurteilt, ausgeladen, beschimpft, ja sogar bekämpft, indem man ihre Äußerungen oder ihren Ausdruck quasi dämonisiert und entsprechend entrüstet bekämpft.

Möglicherweise trägt jemand, vollkommen arglos und aus Sympathie für eine bestimmte Kultur die „falsche“ Frisur, trägt die „falschen“ Schuhe oder benutzt einen Begriff, den jemand anderes als beleidigend empfindet. Die ursprüngliche Absicht wird nicht mehr geprüft, der oder die Betroffene wird genötigt, sich von etwas zu distanzieren, was er oder sie möglicherweise niemals angenommen hatte. Eine Form der Be- und Eingrenzung, die ich als gewaltsam und fragwürdig empfinde, ja als Zensur, manchmal auch als Diktatur des Geistes.

Allein diese oben beschriebene Aussage könnte mich disqualifizieren, das erzeugt in mir Wut und Ohnmacht – aber ja, diese beiden Gefühle sind ja auch nicht erwünscht – wie schade! Wie schade, dass wir einander nicht versöhnlicher und lösungsorientierter ansehen und begegnen. Wie schade, dass man die tiefen Töne aus der Harmonie des Lebens streichen möchte… Ich halte es für äußerst gefährlich, wenn wir versuchen den Schatten aus dem (Er)leben zu streichen. Zuerst sind es nur die tiefen Schwarztöne, dann aber erscheinen die dunkelgrauen ebenso als zu dunkel und am Ende ist selbst das helle Grau schon untragbar…

Lieber möchte ich hinsehen, unbedingt, mit mutigen Sinnen, liebevoll, lösungsorientiert, klar und unerschrocken. Mich über das Schöne freuen, mich über das Unschöne ärgern, wütend, traurig, unperfekt, naiv und kritisch sein, menschlich sein, jeden Tag lebendig sein.

Gewalt lehne ich ab, aber besiegen werden wir sie nicht, indem wir versuchen, die Schatten aus unserer Welt zu streichen. Umarme die Schatten, dann werden sie dich lehren, das Licht zu schätzen. Du musst sie nicht lieben, aber wir alle müssen mit ihnen leben. Und wenn man Licht ins Dunkel bringen möchte, dann sollte man keine Mauer darum bauen.

Harmoniesucht schafft keine Harmonie sondern Krieg. Ich halte es für unabdingbar, dass wir lernen mit allen Facetten des Daseins umzugehen, sie auszuhalten, am besten gemeinsam. Was denken Sie?

your choice, take it, take care!

Bleizucker, schleichend giftige Geschenke für die Seele…

Das Wort Gift bedeutet im Englischen Geschenk, im Deutschen bedeutet es, dass etwas schädlich ist. Dieses Teekesselchen ist ein „falscher Freund“, beide Begriffe haben eine gegensätzliche Bedeutung. Dieses Wortspielchen fiel mir ein als ich darüber nachdachte, wieso manche Geschenke giftig sind.

Im Grunde ist es passive Gewalt, wenn man jemandem etwas schenkt, von dem man weiß, dass es den anderen verletzt. Passive Gewalt nennt man es, wenn die Agression maskiert wird. Sie ist perfide, weil der oder die Agierende sich hinter argloser Absichtslosigkeit verstecken kann, falls die Zielperson sich wehren wollte. So ein „Geschenk“ wirkt wie eine hinterhältige Verletzung, gegen die man sich nur schwer wehren kann.

Dazu fällt mir der Spruch „das Gegenteil von gut ist gut gemeint“ ein. Es ist zwar nicht immer gut gemeint, aber es wird als solches verkauft. Sie bitten jemanden z.B. um Hilfe und diese Person hilft engagiert, nur können Sie sich gar nicht über diese Hilfe freuen, denn was auch immer Sie erhalten, ist nicht das, was Sie brauchten oder wünschten, meist ist es hinterher noch schlechter als vorher. Nur sind Sie jetzt genötigt, „dankbar“ zu sein, obwohl Sie im Grunde genommen geschädigt worden sind.

Vielleicht erhalten Sie auch ein Geschenk, Nussschokolade für den Allergiker, eine Schlager-CD für jemanden, der diese Musik ablehnt… Als Kind erhielt ich einmal im Juleklapp eine verrottete Mandarine und ein Kinderbuch über ein Thema, mit dem ich nichts anfangen konnte. Letzteres war sehr wahrscheinlich keine Absicht, denn das Kind, welches mir dieses Päckchen überreichte, kannte mich gar nicht. Kennt der oder die Schenkende Sie aber, dann sieht die Sache anders aus.

Es ist nicht immer Absicht, manchmal ist es auch Unvermögen; den Unterschied bemerken Sie an der Reaktion Ihres Gegenübers. Äußert die Person Bedauern, Verständnis oder Mitgefühl und sucht den entstandenen Schaden wieder auszugleichen, wenn Sie Ihren Schmerz oder Ihre Enttäuschung zeigen? Hat sie Interesse daran, Ihre Beziehung durch ausgleichendes Verhalten wieder ins Lot zu bringen? Das wären gute Zeichen.

Wenn es aber dazu kommt, dass man Sie als zu anspruchsvoll, undankbar oder empfindlich bezeichnet und keinerlei Mitgefühl für Ihren Schmerz zeigt, sondern im Gegenteil, Ihnen quasi auch noch die Schuld an Ihrer Verletzung in die Schuhe schiebt, dann ist dieses Nachtreten ebenfalls Gewalt und weist zumindest auf eine gewisse Gleichgültigkeit Ihnen gegenüber hin. Manche Menschen ziehen aus diesem passiv-agressiven Verhalten auch eine Genugtuung. Sie können anderen unter dem Mäntelchen der gutmenschlichen Hilfsbereitschaft schaden, quasi ohne dafür belangt zu werden. Sie maskieren ihre Agression geschickt und können sich leicht empören, falls man ihnen Vorwürfe machen sollte. Zudem ist es auch so viel leichter im Außen Verbündete und Bestätigung für sein heldenhaftes Verhalten zu bekommen. Der oder die „Beschenkte“ hat das Nachsehen und bleibt mit seinem Schmerz und dem Schaden ohnmächtig zurück.

Ist es Ihnen auch schon einmal passiert, dass eine Hilfe oder ein Geschenk nicht passte? Wie haben Sie sich verhalten? Was würden Sie sich in diesem Fall von einem Gegenüber wünschen?

Wenn ich nicht weiß, was ich jemandem schenken soll, aber das Bedürfnis habe, jemandem etwas Gutes zu tun, dann frage ich nach. Ich frage nach Hobbys und Interessen, danach, ob ich dieser Person etwas Gutes tun darf und kann, ich höre genau zu, ob ich zwischen den Zeilen in einem Gespräch etwas erspähen könnte. Lieber schenke ich nichts und übersende nur allerliebste Grüße, als dass ich den anderen wohlmöglich unabsichtlich verletze.

Im Zweifel einfach mal nachfragen, so sehe ich das. Wie sehen Sie es?

Your choice, take it, take care…