Zwischen Sehnsucht und Dasein…

Rilke sagt: „Wenn die Sehnsucht größer ist als die Angst, wird Mut geboren. Ohne Sehnsucht machen wir uns nicht auf den Weg“.

Jutta Heinrich, eine Schriftstellerin aus Hamburg, bei der ich vor einigen Jahren in einer Schreibwerkstatt war, sagte einmal, dass sie eine sei, die ihr ganzes Leben „Sehnsucht mit Dasein“ verwechselt hat.

Sehnsucht ist ein Band, welches uns mit einem anderen Ort, einer anderen Zeit oder einem anderen Zustand verbindet. Sie ist – oft schmerzlich – im Körper spürbar.

Eine Art Unruhe, die an uns zieht und den Fokus lenkt, die bisweilen sehr stark einengen kann. Wie spüren Sie ihre Sehnsucht und worauf richtet sie sich?

Wir sehnen uns nach Lebendigkeit, nach Verbundenheit, nach Sicherheit oder Freiheit, bisweilen nach allem zugleich. Sehnsucht kann zur Sucht werden, zu einem Surrogat für Dasein. Dann verlieren wir den Kontakt zu uns selbst, zu dem Ort, der Zeit oder dem Zustand, in dem wir uns gerade, also JETZT befinden. Dann verlieren wir uns im Sehnen, im Suchen, in Sucht.

Rufen wir uns dieses imaginäre Band in den Sinn und spüren, wo im Körper es uns verbindet, dann können wir den Zug der Sehnsucht spüren und uns von der überflutenden Identifizierung lösen. Dann sind wir nicht mehr nur Sehnsucht, sondern spüren die Kraft der Träume, die Kraft, die uns den Mut gibt, uns auf den Weg zu machen.

Ein kleiner Gedankenimpuls, eine Idee… Was denken Sie?

Your Choice, take it, take care…

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